Versteifte Freiheit
Wie antike, gesellschaftliche Strukturen noch heute Auswirkungen auf das Individuum ausübt.
Der Text „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth zeigt an der Hauptfigur Marianne auf, wie das Patriarchale System weibliche Individuen macht- und hilflos lässt. Sie versucht sich konstant ihren eigenen Weg zu ebnen, wobei sie aber an die Grenzen der Welt stosst, die vom Mann für den Mann geschaffen wurde, wobei auch Frauen die Einschränkungen reproduzieren.
Das Bühnenbild ist angelehnt an den abgebrannten Stephansdom, welcher Schauplatz für eine Szene im Text bildet und die erdrückende christliche Konnotation repräsentiert. Die Bühne wir in abgebranntes Holz eingekleidet und weist weiterhin nicht mehr auf als drei, feststehende deckenhohe Torbogen, die einen Querschnitt der drei Kirchenschiffe repräsentiert. Diese Türen können und werden von den Figuren nach innen wie auch aussen geöffnet werden und lassen so verschiedene Durchblicke und Raumaufteilungen möglich.
Weitere verstellbare Elemente, die auf eine Kirche schliessen lassen, sind Kirchbänke wie auch ein Taufbecken, wobei die Kirchbänke als Sitz- und Essmöbel gebraucht werden und das Taufbecken neben einer Wasserquelle auch zu einem Billardtisch umgewandelt wird.
Marianne sticht durch ihr helles Kostüm aus dem Bühnenbild hervor, denn der Rest der Figuren zeigt sich in dunklen Kleidern.
Durch die verkohlte Umgebung wird sichtbar, in welchem Schutt sich Marianne befindet. Ihr Umfeld ist veraltet und löst sich von ihrer ursprünglichen Funktion, die patriarchalen Strukturen werden nur aufrecht erhalten von denen, die auch davon profitieren. Insofern nur von den dunkel gekleideten Figuren, die mit dem Bühnenbild zu verschmelzen scheinen.







Das Picknick
Ein kollaborativer Versuch sich dem Stück von Ödön von Horváth und der Hauptfigur Marianne zu nähern. Von Noémie Käppeli, Nora Maritz und Sophia Scrivano mit Hanna Antonia Füger und Paul Furtwängler.